Der Buddhismus - wer war Buddha?

"Ein Wesen, das in der Welt erscheint, erscheint vielen zum Segen, vielen zum Wohle, aus Mitleid für die Welt, zum Heil und Segen und Wohl der Geister und Menschen. Welches eine Wesen? Der Vollendete, der Heilige, der vollkommen Erwachte."

Die Geburt Gotamas, des späteren Buddha, war im Jahre 624 vor unserer Zeitrechnung. Der Geburtsort war der Lumbinihain bei Kapilavatthu an der Grenze des heutigen Nepal. Der Vater des Buddha, Suddhodana mit dem Beinamen Gotama, stammte aus dem Adelsgeschlecht der Sakya. Seine Mutter, Maya, starb kurz nach der Geburt. Das Kind erhielt den Namen Siddhattha.

Bei der Geburt erkannten die herangezogenen Seher und Weisen, daß es sich um ein außergewöhnliches Kind handelte, da es die Merkmale des vollkommenen Menschen zeigte. Sie prophezeiten ihm die Weltherrschaft, wenn es sich dem Weltleben zuwenden sollte, jedoch die Buddhaschaft, wenn es beim Anblick von Alter, Krankheit und Tod den Weg in die Hauslosigkeit einschlagen würde.

Diese Hinweise veranlaßten den Vater, das Schicksal seines Sohnes so zu lenken, daß er einmal ein weltbeherrschender König würde. Er ließ ihn in Pracht und Glanz aufziehen und dem Brauche gemäß früh heiraten. Der Anblick von Alter, Krankheit und Tod wurde ihm absichtlich vorenthalten. So wuchs der Prinz Siddhattha im Genusse aller Freuden des Lebens heran.

Bei einer Ausfahrt erfüllte sich jedoch sein Schicksal. Es begegnete ihm das Alter in Gestalt eines gebeugten, auf seinen Stock gestützten, zahnlosen Greises, der mit tränenden, glanzlosen Augen, hagerem, welkem Körper und dem aus dem Munde fließenden Speichel ein Bild des Verfalls, Elends und Jammers bot.

Der Anblick dieser nie gesehenen Gestalt erschütterte den Prinzen. Er ließ halten, wandte sich seinem Wagenlenker zu und fragte ihn, was das für ein Mensch wäre. "Ein alter Mensch" ward ihm zur Antwort. Auf seine weitere Frage, wie so etwas möglich sei, erfuhr er, daß es das Los aller Wesen sei, einmal zu altern, auch das seinige.

Von diesem Erleben der Wirklichkeit aufs tiefste getroffen, brach er die Weiterfahrt ab. Das Erlebnis war so einschneidend, daß er sich dem Nachdenken hingab. Freuden und Glanz wurden ihm schal und nichtig.

Bei späteren Ausfahrten begegneten ihm auch die beiden anderen "Götterboten" in Gestalt eines Kranken und eines Toten. Wieder ließ er halten, und auf seine Fragen gab man ihm zur Antwort, daß es das Los aller Wesen sei, zu erkranken und zu sterben.

So wurde ihm die Wirklichkeit in ihrer Tragik als Alter, Krankheit und Tod zum Erlebnis, und dieses Erlebnis des Vergänglichen und Leidvollen allen Daseins zum Wendepunkt seines Lebens und später zum Fundament seiner Lehre.

Diese Erlebnisse des Alters, der Krankheit und des Todes wirkten so stark in ihm nach, dass Siddhattha jetzt an nichts mehr Gefallen fand. Als er bei einer späteren Ausfahrt einen Büßer sah und auf seine Frage erfuhr, dass dieser der Befreiung vom Leiden zustrebte, stand der Entschluss in ihm fest, das niedere Leben der Lust aufzugeben, ebenfalls Büßer zu werden und nicht eher zu ruhen, bis er die Befreiung vom Leiden gefunden habe.

Nach der vierten Ausfahrt wird ihm die Geburt eines Sohnes verkündet. "Rahula ist mir geboren, eine Fessel mir geschmiedet!" ruft er aus. Aber auch dieses Ereignis vermag ihn von seinem Vorhaben nicht mehr abzubringen.  

 

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