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Tagebuch 24.Oktober 1950
Es begann am 24. Oktober 1950 als ich in Indien
ankam...... Endlich ist es soweit. Indien! Eine treue alte Lockheed Constellation
brachte mich mit gutmütigem Brummen nach Karachi und von dort - nach
einer kühlen Dusche und ein paar Stunden Schlaf - weiter nach Bombay.
Was für eine seltsame Welt. Was für ein eigenartiges Willkommen
... Wir waren kaum gelandet, da stürmte ein Trupp indischer Gesundheitsoffiziere
den Flieger und hüllte alles in einen Nebel erstickender Insektizide.
Hustend kämpfte ich mich durch den Dunst nach draußen ... (fast
hätte der Stift im Schwung noch "an die frische Luft" angefügt.
Es wäre blanker Hohn gewesen!). Es traf mich wie ein Schlag.
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Oktober
1950 November 1950
24. | 25.
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So also fühlen sich 90% Luftfeuchtigkeit bei
über 40 Grad im Schatten an ... die Luft ist heiß und schwer
wie Wasser, ich ringe nach Atem wie ein Fisch. Na, das kann ja heiter werden!
Zum Glück holte mich ein Wagen des bereits vorgebuchten Luxushotels
"Taj Mahal" ab. Menschen wohin man sieht, überall nichts als Menschen.
Ein zäher Strom von dunklen Leibern, hellen Gewändern, Turbanen
und durchscheinenden Saris. Und wo sich eine Schneise vor meiner Limousine
öffnete, da sah man auf der Straße und den Gehwegen rote Flecke
- endlose Reihen blutroter, angetrockneter Spritzer, die sich an den Kreuzungen
zu kleinen Lachen sammelten; wohin man sah - getrocknetes Blut ...  |
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