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Tagebuch 27. Oktober 1950
27. Oktober 1950 Ein früher Nebel hing über
der Niederung. In dem sanften Morgenniesel fing sich der schwere Rauch
der Kohlefeuer, die Düfte von scharfem Frühstückscurry
und allerhand exotischen Gewürzen. Die Grenze! Endlich! Als ich jedoch
versuchte, mich und mein Gepäck auf die andere Seite zu schaffen,
hielt mich ein Gurkha-Soldat zurück. Er verstand kein Englisch und
so fiel mir die Argumentation schwer. Ich versuchte ihm klarzumachen,
daß der Maharaja mich geladen hatte. "M-a-h-a-r-a-j-a!" Der Gurkha
neigte jedesmal das Haupt, doch ansonsten versperrte mir sein Gewehr mit
blank poliertem Bajonett weiterhin den Weg.
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Oktober
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Ich versuchte ihm mittels Zeichensprache verständlich
zu machen, daß ich auf persönliche Einladung und direkte Anforderung
des Maharajas von Nepal gekommen sei.In Amlekhganj würde seine Limousine
und das Empfangskomitee auf mich warten. Doch wie verdeutlicht man derart
abstrakte Dinge wie "persönliche Einladung" und "Empfangskomitee"?
Meinem rasant anwachsenden Publikum schien es zu gefallen. Man schlug
die Hände zusammen, schnalzte, johlte und lachte lauthals. Zurufe
mengten sich ein. Jeder schien mitzuraten, was hier vorging. Schließlich
wurde die allgemeine Volksbelustigung dem Gurkha zu viel. 
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