

|
|
Tagebuch 30. Oktober 1950
Was machte es hier? Als ich an diesem Morgen das
abgewrackte Automobil am Wegesrand liegen sah, war ich fast ärgerlich.
Es hatte keine Räder mehr. Daß es auf einem hölzernen
Gestänge ruhte, bemerkte ich in meinem Unmut zunächst nicht.
Konnte man denn die Zivilisation nicht einmal davor zurückhalten,
inmitten des Paradieses selbst zuzuschlagen? Was erwartete mich in der
Hauptstadt? Etwa Straßen und stinkende Blechlawinen wie in den großen
indischen Städten? Mein Begleiter klärte mich auf. Es war schwierig
sein Englisch zu verstehen - und ich bin mir nicht ganz sicher, daß
es mir wirklich gelungen ist; doch brachte er wohl zum Ausdruck, daß
nur die Familie des Königs Wagen besäße und dafür
habe man auch nur eine Straße angelegt, direkt vor dem Palast.
|
|
Oktober
1950 November 1950
24. | 25.
| 26. | 27.
| 28. | 29.
| 30. | 31.
Auf dieser fahre man dann
gelegentlich auf- und ab, während sich das Volk am Straßenrand
immer wieder demütig vor dem abgasqualmend vorbeibrummenden Mobil
niederwerfe. Bei dem Bild, das sich vor meinem inneren Auge entwarf, konnte
ich nicht umhin, in schallendes Gelächter auszubrechen. Ja, nun gut!
Aber was war jetzt mit dieser Limousine passiert? Die Antwort war simpel.
Da es keine Straßen gab, um die Wagen zwischen Indien und der Hauptstadt
hin- und herzufahren, man jedoch zu Repräsentationszwecken immer
wieder einen fahrbaren Untersatz benötigte, so mußte man ihn
eben über die hohen Bergpässe tragen - 40 Träger brauchten
zwei bis drei Wochen, um die Strecke nach Bimphedi zu bewältigen.

|
|







|