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Nun begannen die Klöster diverser buddhistischer
Richtungen und Auslegungen miteinander um den Vorrang zu kämpfen.
Nachdem im 13. Jh. in China die mongolische Yuan-Dynastie
an die Regierung gekommen war, sandte der Khan einen Trupp nach Tibet,
um dort ein Oberhaupt auszumachen, mit dem man in Verhandlungen treten
könne - man lernte die tibetischen, religiösen Führer schätzen.
Der Lamaismus mit seiner Tendenz zu schamanistischen Praktiken lag den
mongolischen Großkhanen, die ebenso wie die Tibeter einen naturverbundenen,
nomadischen Hintergrund hatten, viel eher als der völlig abstrakte,
rein philosophische Chan-Buddhismus (Zen) der Chinesen. Schnell wurden
enge Verbindungen aufgebaut.
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Die Mongolen gliederten Tibet in ihre bis ins Detail
durchstrukturierte Administration ein. Man wollte von dort aus das angrenzende
Song-Reich angreifen, das sich beim Ansturm der Mongolen vom chinesischen
Großreich abgespalten hatte und nun für sich beanspruchte,
das wahre "Land der Mitte" zu sein.
Auf Basis dieser Tradition - schließlich hatten
die tibetischen Führer seinerzeit die "chinesische" Oberhoheit anerkannt
- kam es dann auch unter der berühmten Ming-Dynastie (1368-1644)
und den Mandschu (1644-1911) dazu, daß China die Oberhoheit über
Tibet beanspruchte. Die Mandschu nutzten dabei den Fall, daß 1717
die Dsungaren in Tibet einfielen. Das chinesische Reich "befreite" Lhasa
und sah Tibet fortan als "Protektorat" an. 
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